Meide Schlaftabletten

Wieso du Schlaftabletten meiden solltest und welche Alternativen es gibt

Schlafstörungen und Einschlafprobleme gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen in Deutschland. Wir kennen es alle: wenn wir es abends nicht schaffen normal einzuschlafen, sind wir am nächsten Tag gereizt, müde und besonders schnell gestresst. Viele der Betroffenen greifen daher zu Schlafmitteln, in den meisten Fällen zu Schlaftabetten.

Welche Art von Schlafmitteln gibt es?

Die gängigsten Schlafmittel (auch Hypnotika genannt) sind Schlaftabletten und sie werden synthetisch hergestellt. Sie wirken im Gehirn und verändern dort verschiedene Strukturen, sodass wir schneller einschlafen. Dieser Vorgang ist aber immer begleitet von Nebenwirkungen, manchmal mehr, manchmal weniger. Folgende Mittel werden am häufigsten eingesetzt:

  • Benzodiazepine
    Benzodiazepine haben eine angstlösende, krampflösende und schlaffördernde Wirkung, machen bei längerer Anwendung aber schnell abhängig.

  • Nicht-Benzodiazepin-Agonisten
    Diese Medikamentengruppe hat eine andere Struktur als die Benzodiazepine, greifen aber die gleichen Rezeptoren im Gehirn an. Im Gegensatz zu den Benzodiazepinen machen diese weniger abhängig.

  • Barbiturate
    Barbiturate sind starke Schlafmittel, Diese werden in der Regel nur dann verwendet, wenn andere Mittel nicht greifen, da sie sehr viele unangenehme Nebenwirkungen haben und bei einer Überdosis sogar zum Tod führen kann. Barbiturate wurden 1993 nicht mehr als gängiges Schlafmittel zugelassen und dürfen jetzt nur noch in Ausnahmefällen verschrieben werden.

  • Antidepressiva
    Antidepressiva sind kein typisches Schlafmittel, kommen aber besonders dann zum Einsatz wenn die Schlafstörungen durch Depressionen verursacht wurden oder aber sich aus einer Schlafstörung eine ängstlich-depressive Stimmung entwickelt hat.

  • Neuroleptika
    Neuroleptika sind ebenfalls kein typisches Schlafmittel, werden aber aufgrund ihrer beruhigenden Wirkung häufig bei Schlafstörungen durch Psychosen eingesetzt.

  • Antihistaminika
    Antihistaminkia sind keine Schlaftabletten im klassischen Sinne, sondern eigentlich ein Medikament gegen Allergien. Es gibt aber einige Sorten, die auch als Schlaftabletten eingesetzt werden, da sie müde machen.

Es gibt eine riesige Auswahl an Schlaftabletten, die aber aufgrund ihrer häufigen Nebenwirkungen nur dann einsetzt werden sollten, wenn es gar nicht mehr anders geht und natürlich nur in Absprache mit einem Arzt.

Welche Nebenwirkungen bringen Schlaftabletten mit sich?

Da die meisten Schlaftabletten auf eine lange Wirkung ausgelegt sind, benötigen sie eine lange Zeit bis sie im Körper abgebaut werden. Aus diesem Grund zeigen sich Nebenwirkungen oft auch noch - beziehungsweise erst - am folgenden Tag. Die häufigsten Nebenwirkungen bei Schlaftabletten sind:

  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Schwindel
  • Angstzustände
  • Konzentrationsdefizite
  • Aufmerksamkeitsdefizite
  • Mundtrockenheit
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Panikattacken
  • Verringertes Reaktionsvermögen
  • Sehstörungen

Aber nicht nur die oben genannten Nebenwirkungen treten auf, eine Vielzahl an Schlaftabletten verhindert außerdem die Tiefschlafphase, was dazu beiträgt, dass wir zwar schlafen, aber die Qualität unsere Schlafes deutlich abnimmt. So helfen Schlaftabletten also kurzfristig, verändern langfristig aber die Struktur unsere Schlafes und können im schlimmsten Falle sogar süchtig machen. Allein in Deutschland sind ca. 1,5 Mio. Menschen von dieser Sucht betroffen.

Wie entsteht eine solche Schlaftabletten-Sucht?

Nehmen wir die Schlaftabletten über einen längeren Zeitraum ein, entwickelt unser Gehirn schnell eine Abhängigkeit und die Tabletten verlieren für uns ihre Wirkung, sodass wir mehr Tabletten benötigen und unser Körper eine höhere Dosis verlangt. Dies zeigt sich aber meist erst dann, wenn wir versuchen, die Tabletten abzusetzen. Denn hat sich unser Gehirn erst einmal an die tägliche Stimulation gewöhnt, haben wir nach dem Absetzen der Tabletten erneut mit Schlafproblemen zu kämpfen. Die meisten Menschen greifen dann wieder zu den Schlaftbletten, da sie denken ihre Schlafprobleme sind zurückgekehrt, wobei es eigentlich einige Zeit lang dauert, bis sich unsere körpereigenen Schlafprozesse von der Stimulation erholen. Dies wird auch der Re-Bound-Effekt genannt. Er führt zu einem Teufelskreis.

Hat man über einen längeren Zeitraum Schlaftabletten eingenommen, empfiehlt es sich diese nicht von heute auf morgen abzusetzen, sondern Schritt für Schritt die Dosis zu verringern, um eben genau diese Entzugserscheinungen des Gehirns zu umgehen.

Aufgrund der einhergehenden Nebenwirkungen und der akuten Suchtgefahr, empfiehlt es sich auf Schlaftabletten gänzlich zu verzichten und auf Alternativen zurückzugreifen.

Welche Alternativen gibt es zu den Schlaftabletten

Wer an Schlafproblemen bzw. Schlafstörungen leidet, hat verschiedene Möglichkeiten, um den Griff zu synthetischen Schlaftabletten zu vermeiden. Einige Alternativen sind:

  • Pflanzliche Wirkstoffe

Es gibt einige pflanzliche Wirkstoffe, die beruhigend und entspannend auf uns wirken. Am besten entfalten sie ihre Wirkung in einem Kräutertee, als Duftstoff im Schlafzimmer oder sogar als Kissenfüllung. Einige davon sind:

  • Baldrian
  • Lavendel
  • Melisse
  • Johanniskraut
  • Passionsblumenkraut
  • Hopfen


  • Den Schlafproblemen auf den Grund gehen

Leidest du unter Schlafproblemen, hilft es sich Gedanken zu machen, welche Ursachen diese haben könnten. Weiter Infos zu möglichen Ursachen findest du auf meiner Website.  

 

  • Einen Rhythmus bzw. Zu-Bett-geh-Rituale finden
    In den meisten Fällen hilft es, einem gewohnten Rhythmus oder Ritualen nachzugehen, bevor man sich ins Bett begibt. Ein Ritual kann z.B. aus dem Trinken eins Tees, dem Lesen eines Buches, einer Meditation oder sogar einfach dem Einhalten einer bestimmten Uhrzeit bestehen. Mögliche Rituale findest du hier.

Fazit

Schlaftabletten sind nicht die beste Lösung, um gegen Schlafprobleme anzugehen. Ihre Nebenwirkungen sind zu vielseitig und die Suchtgefahr ist zu groß. Alternativen gibt es genügend und meist lassen sich unsere Schafstörungen bereits mit dem Verringern von Stress sowie dem Einführen bestimmter Rituale und Zu-Bett-Geh-Rhythmen deutlich verringern, wenn nicht sogar gänzlich loszuwerden. Der Griff zu Schlaftabletten sollte also wenn möglich ganz vermieden werden und wirklich nur im äußersten Notfall und mit Absprache des Arztes getätigt werden. Weitere Informationen zu Schlafstörungen, Möglichkeiten diese zu verringern und den Schlaf zu verbessern findest du in meinem Buch.


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