Ursachen von Schlafstörungen

Schlafstörungen

Schlafstörungen können zermarternd sein, unabhängig davon, ob man Einschlaf- oder Durchschlafstörungen hat: Der Leidensdruck ist oft beträchtlich. Betroffene gehen schon mit der Angst ins Bett, wieder nicht schlafen zu können uns sind tagsüber in ihrer Leistungsfähigkeit deutlich gemindert. Ca. 6% der Bevölkerung in Deutschland leidet unter Schlafstörungen. Um nicht den Rest des Lebens unter Schlafstörungen zu leiden, die nicht nur einen selbst, sondern auch das Umfeld leiden lassen, ist es wichtig, den Ursachen der Schlafstörung auf den Grund zu gehen.

Schlafen können wie ein Kind wäre der Traum vieler Erwachsenen

 

Was versteht man unter Schlafstörungen?

Bei Schlafstörungen unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Formen, die aber auch in Kombination auftreten können:

  • Einschlafstörungen
  • Durchschlafstörungen

Die Schlafstörung (Insomnie) ist nicht nur ein Gefühl, schlecht zu schlafen, sondern führt auch dazu, tagsüber häufig müde zu sein, was die Leistungsfähigkeit mindert.

An einzelnen Tagen einmal schlecht zu schlafen, ist nicht weiter bedenklich, - der medizinischen Betrachtung zuführen sollte man allerdings eine Schlafstörung, die länger als 3 oder 4 Wochen andauert und mindestens 2-3x pro Woche auftritt. Hier sollten die Ursachen erforscht werden. Wer mehr als 3x pro Woche schlecht schläft und das über 3-4 Wochen, sollte sich dringend Gedanken über die Ursachen machen, bevor sich die Schlafstörung chronifiziert.

Schlafstörung: Einschlafstörung

Hier spricht man von einer Schlafstörung, wenn jemand 3x pro Woche länger als 30 Minuten zum Einschlafen braucht, nachdem man sich in das Bett gelegt hat. Bei wem dies zutrifft, der hat eine Einschlafstörung.

Schlafstörung: Durchschlafstörung

Hier kann man von einer Schlafstörung ausgehen, wenn man mindestens 3x pro Woche nachts wieder wach wird und dann länger als 30 Minuten braucht, um wieder einzuschlafen. Wer davon betroffen ist, hat eine Durchschlafstörung.

Die Einschlafstörung und die Durchschlafstörung sind die häufigsten Formen der Schlafstörung. Daneben gibt es andere Formen, die gelegentlich auftreten:

  • Früherwachen: Wer im Regelfall schon nach max. 5 Stunden Schlaf aufwacht und nicht mehr einschlafen kann, leidet unter Früherwachen und bekommt so nicht ausreichend Ruhe
  • Hypersomnie: Auch unter „Dauermüdigkeit“ bekannt. Betroffene Personen können zwar nachts viel schlafen, z.B. 12 Stunden, sind aber 4 Stunden später schon wieder müde. Die Hypersomnie tritt allerdings selten auf
  • Apnoe: Atmungsaussetzer im Schlaf: Hierunter leiden vor allen Dingen einige starke Schnarcher, bei denen nachts zwischenzeitlich die Atmung aussetzt. Hier ist entscheidend, wie ausgeprägt der Sauerstoffabfall ist. Betroffene merken manchmal selbst gar nichts davon, sondern der Partner bemerkt dies. Betroffene sind aber am nächsten Tag meist sehr schläfrig und müde

Schlafstörung medizinisch – Insomnie

Medizinisch wird die Schlafstörung als schwere Schlafstörung bezeichnet, wenn man neben dem Schlafdefizit auch unter Tagesmüdigkeit leidet, die zu sozialen Beeinträchtigungen oder gar beruflichen Einschränkungen führt.

Kennzeichnend für eine Schlafstörung ist die fehlende Erholsamkeit des Schlafes, die zu einer mehr weniger ausgeprägten Schläfrigkeit tagsüber führt. Dadurch wird nicht nur die Wachheit herabgesetzt, sondern auch die Fähigkeit zur Aufmerksamkeit (Vigilanz) deutlich beeinträchtigt. Betroffene klagen auch häufig über Ruhelosigkeit, Angst, Reizbarkeit du allgemeine Müdigkeit. Auch Wesensveränderungen werden von betroffenen Personen mindestens subjektiv wahrgenommen.

Wieviel Schlaf braucht man?

Das Max-Planck-Institut hat die durchschnittliche Schlafdauer für Erwachsene mit 7-8 h ermittelt. Es gibt aber Menschen, die bereits mit 5 Stunden Schlaf gut erholt sind, andere brauchen dafür 10 Stunden. Das Schlafbedürfnis einzelner Menschen ist stark unterschiedlich. Wer tagsüber auch längeren Tätigkeiten im Sitzen nachkommen kann – ohne schläfrig zu werden – hat ausreichend Schlaf bekommen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich der Schlafbedarf zum größten Teil aus den Erbanlagen bestimmt. Sowohl ein Zuviel an Schlaf wie auch ein Zuwenig kann zur Tagesmüdigkeit führen. Wer allerdings dauerhaft täglich weniger als 5h Schlaf erhält, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Schlafstörung und leidet tagsüber unter Schläfrigkeit. Schlafstörungen kann man mit einigen gezielten Maßnahmen begegnen.

Nicht jeder hat den gleichen Schlafbedarf. Die einen schlafen mehr, die anderen weniger.

 

Warum ist gesunder Schlaf so wichtig für uns?

Die Menschen schlafen nachts nicht zum Spaß, sondern der Schlaf ist lebenswichtig für den menschlichen Körper. Im Schlaf bauen sich die Abwehrkräfte wieder auf und im Schlaf finden wichtige Stoffwechselprozesse statt. Nur mit gesundem Schlaf ist man in der Lage, sich außerhalb des Schlafs gut zu konzentrieren und über längere Zeit z.B. zu arbeiten.

Unser Gehirn braucht den Schlaf

Unser Gehirn verarbeitet wie eine große Schaltzentrale in der Wachphase zahlreiche Informationen und Sinneseindrücke und läuft auf Hochtouren. Nach ca. 16h lässt die Fähigkeit des Gehirns bei vielen Menschen aber nach und der Körper braucht den Schlaf, damit die Nervenzellen erholen können. Alle Eindrücke vom Tag werden nachts im Gehirn noch einmal verarbeitet – dazu kommt das Gehirn erst, wenn der dauerhafte Zustrom neuer Informationen ans Gehirn ausbleibt. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Erlebnisse vom Tag im Hippocampus-Bereich im Gehirn zwischengelagert werden und dann im Schlaf in den Neokortex übergeführt werden, der als Teil der Großhirnrinde die Informationen sortiert und einen Teil im Langzeitgedächtnis speichert.

Das Gehirn braucht dazu den Schlaf, da nur dann der ständige Zustrom neuer Informationen versiegt.

Der Körper erholt sich im Schlaf

Der menschliche Körper erholt sich im Schlaf und kann sich mangels anderer Aktivitäten vermehrt um die Verstoffwechselung kümmern. Was der Körper nicht mehr an Stoffwechselprodukten benötigt, wird nachts der Ausscheidung zugeführt. Ein Grund dafür, dass man morgens als erstes oft die Toilette aufsucht und die Blase entleert. Im Schlaf weiten sich die Zwischenräume zwischen den Zellen, sodass Stoffwechselprodukte leichter ausgeschwemmt werden können.

Der Körper reduziert nachts häufig die Temperatur im Körper um bis zu 1 Grad und kann so Energie sparen und für körpereigene Prozesse einsetzen. Weil die Körperzellen sich nachts nicht um Bewegung oder andere Aktivitäten kümmern müssen, kann sich der Körper nachts auch vermehrt der Wundheilung zuwenden. Wer also Wunden hat, sollte besonders auf guten und ausreichenden Schlaf achten, damit die Wunden schneller verheilen. Zurückgeführt wird dies darauf, dass nachts vermehrt Wachstumshormone ausgeschüttet werden.

Macht Schlafen schön?

Schlaf macht schön. In Studien hat man herausgefunden, dass ausgeschlafene Personen von anderen im Schnitt als deutlich attraktiver wahrgenommen werden als Menschen mit zu wenig Schlaf und/oder Schlafstörungen. Besonders die Hautzellen – auch die im Gesicht – werden im Schlaf regeneriert. Wer viel und gut schläft, tut also seinem Körper etwas Gutes und wirkt attraktiver. Am Sprichwort „Schlaf macht schön“ ist also auch tatsächlich etwas dran.

Immunabwehr baut sich im Schlaf auf

Wer wenig schläft, wird häufiger krank. Die menschliche Immunabwehr baut sich im Schlaf auf. Man ist also besser gefeit vor Krankheiten, wenn man ausreichend und gut schläft. Bei Ratten, die man zwei Wochen nicht hat schlafen lassen, brach die Immunabwehr komplett zusammen, auch die Körpertemperatur konnte nicht mehr zuverlässig geregelt werden. Schließlich verstarben die Tiere.

Wozu neigt man bei Schlafmangel?

Menschen mit Schlafmangel neigen überdurchschnittlich häufig zu:

  • Hohem Blutdruck
  • Übergewicht
  • Stoffwechselstörungen
  • Krebs

Auch Lernen klappt mit Schlaf viel besser

Nachts wird tagsüber Gelerntes auch im Schlaf besser verknüpft und so besser abrufbar gespeichert, sodass Personen mit ausreichend Schlaf besser lernen können und Dinge besser behalten.

Schlafen – am besten nachts – ist also keineswegs sinnlos vertane Zeit, sondern lebensnotwendig, um wieder mit voller Kraft am Leben teilzunehmen. Der Körper braucht die Schlafphasen, um wieder vollständig leistungsfähig zu werden.

 

Warum müssen wir schlafen?

Schlaf ist kein Luxus oder ein Produkt von Faulheit, sondern Schlaf ist lebenswichtig für den menschlichen Körper.

Weil der Hormonhaushalt während des Schlafs auf Hochtouren läuft, können Muskelwachstum und Wundheilung in der Schlafphase besonders gut funktionieren. Das ist auch der Grund dafür, dass Babys und Kleinkinder einen höheren Schlafbedarf haben: Kinder sind ja noch mitten im Wachstum und brauchen daher mehr Schlaf. So können die Wachstumshormone im Schlaf ihre Arbeit machen.

Schlafen ist kein Luxus und kein Faulenzen, sondern ein Grundbedürfnis

 

Körper benötigt Schlaf, um gegen Bakterien und Viren zu kämpfen

Der menschliche Körper benötigt Schlaf, um während des Schlafs Stoffe zur Immunabwehr freizusetzen. So können Abwehrstoffe gegen Viren und Bakterien gebildet werden, um Krankheiten abzuwehren. Wer wenig schläft, wird häufiger krank. Manch einer fühlt sich schon nach einer durchgemachten Nacht wie ausgelaugt und körperlich angeschlagen.

Informationsfestigung im Gehirn erfolgt im Schlaf

Im Schlafen verarbeitet das Gehirn die Eindrücke des Tages und befördert Informationen aus dem Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis. Nach einer dortigen Verarbeitung werden sie dort langfristig abrufbar zur Verfügung stehen. Ausreichend Schlaf ist also auch wichtig, um Wissen und Informationen im Gehirn zu speichern oder zu lernen. Wer kurz vor dem Schlafengehen noch etwas lernt, behält dies oft besonders gut und lange. Wer schlecht und wenig schläft, wird im Regelfall auch sehr schwer etwas Neues lernen können.

Das Gehirn braucht den Schlaf, um die Eindrücke des Tages zu verarbeiten und in zu löschende und zu speichernde Informationen aufzuteilen. So ist gewährleistet, dass man am nächsten Tag wieder neue Informationen „in den Kopf“ bekommt, - weil das vom Vortag bereits wegsortiert wieder. Dieser Tages-Zwischenspeicher wird im Schlaf immer aufgeräumt.

 

Harnstoff-Produktion vor allen Dingen im Schlaf

Schlussendlich ist nachts auch der Fettstoffwechsel aktiv, um Energie für verschiedene Körperfunktionen zur Verfügung zu stellen. Ebenso wird Harnstoff als Synthese aus Nahrungsproteinen im Schlaf bevorzugt abgebaut – ebenso wie andere Stoffwechselprodukte.

 

Der Mensch ist mit seinem Schlaf nicht allein

Das Schlafbedürfnis beim Menschen ist auch keine singuläre Erscheinung. Es ist kein Lebewesen bekannt, welches nicht eine Art Schlaf zur Regeneration vornimmt. Die einen Lebewesen schlafen mehr nachts, andere tagsüber, aber das Bedürfnis zum Schlaf haben sie alle.

Der Schlaf ist für die menschliche Psyche und auch den Körper von essentieller Bedeutung. Hormonelle Vorgänge und Stoffwechselvorgänge finden bevorzugt im Schlaf statt, sodass die Reparatur von Körperzellen, das Wachstum und auch das Immunsystem gefördert werden. Daher ist Schlafen kein Luxus, sondern schlichtweg ein Erfordernis, um überhaupt dauerhaft zu funktionieren und genug Energie für einen weiteren Tag zu haben.

 

Hormonelle Schwankungen beim Schlaf

Zahlreiche Hormone und Botenstoffe werden im Schlaf produziert und sind überlebenswichtig für den Menschen, weswegen die Erholungsvorgänge im Schlaf so wichtig für den Menschen sind. Hormone als Botenstoffe im menschlichen Körper werden in endokrinen Drüsen im Körper hergestellt und über das Blut an einen Wirkungsort im Körper geleitet. Unterschiedliche Hormone nehmen dabei unterschiedliche Funktionen ein.

Zahlreiche Hormone werden nachweislich verstärkt im Schlaf gebildet.

Melatonin – das Schlafhormon

Melatonin – auch als Schlafhormon bezeichnet – wird in der Zirbeldrüse des Gehirns produziert, wobei die Zirbeldrüse dazu vom Auge über Nervenbahnen Informationen bekommt: Fällt das Tageslicht ab oder gar weg, fängt die Zirbeldrüse die Produktion von Melatonin an und bei Tageslicht wird sie wieder gestoppt. Der Körper bekommt so durch das Melatonin praktisch den Befehl für den Schlafmodus, - Melatonin ist auch mit verantwortlich für die nächtliche Körpertemperaturabsenkung, was auch die Schläfrigkeit erhöht.

Bei vielen Menschen ist ein Höhepunkt der Melatonin-Ausschüttung zwischen 24 Uhr und 2 Uhr morgens festzustellen, anschließend geht die Produktion langsam zurück und ist tagsüber auf ganz niedrigem Niveau. Ein hoher Melatonin-Spiegel gilt als förderlich für den Schlaf, zu wenig Melatonin führt häufig zu gestörtem Schlafverhalten.

Auch Serotonin ist wichtig

Auch das als Glückshormon bezeichnete Serotonin ist für den Körper und den Schlaf wichtig. Der Körper braucht ausreichend Serotonin, um daraus als Stoffwechselprodukt das Melatonin herstellen zu können. Nachgewiesen ist bei depressiven Patienten, dass diese überdurchschnittlich häufig einen Mangel an Serotonin haben. Das erklärt den Schlafmangel, über den bei Depressionen häufig geklagt wird.

Das stimmungsaufhellende Serotonin wird vom Körper überwiegend in den Morgenstunden hergestellt – aus Aminosäure-L-Tryptophan.

HGH – für das Wachstum wichtig

Das Human Groth Hormone oder kurz HGH ist ein Wachstumshormon und wird beim Menschen in der Tiefschlafphase von der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) ausgeschüttet. Dieses Wachstumshormon ist nicht nur Kinder wegen des Wachstums, sondern auch für Sportler im Bereich Muskelaufbau wichtig. Das HGH, welches in der Tiefschlafphase ausgeschüttet wird, wird aber nicht nur von Kindern und Sportlern benötigt, sondern ist bei jedem Menschen auch dafür verantwortlich, dass Ersatz für abgestorbene Zellen geschaffen wird oder eine schnellere Wundheilung eintritt. Das HGH wirkt auch aktivierend auf das Immunsystem.

Hier wird die Bedeutung der Tiefschlafphase deutlich: Ohne ausreichenden und guten Schlaf werden keine ausreichenden Tiefschlafphasen erreicht und dann zu wenig HGH ausgeschüttet. HGH ist ganz wichtig für den körpereigenen Erholungsprozess.

Leptin dämpft den Hunger

Im Schlaf wird auch besonders viel vom Hormon Leptin hergestellt. Leptin sorgt dafür, dass im Schlaf ein Sättigungsgefühl und kein Hunger vorhanden ist. Auch dann, wenn der Körper nachts auch Kalorien und Energie verbraucht. Würde der Körper kein Leptin produzieren, müssten wir vermutlich nachts aufstehen und etwas essen, weil wir dann auch nachts Hunger bekommen würden. Bei Studien konnte nachgewiesen werden, dass Personen mit Schlafmangel deutlich weniger Leptin ausgeschüttet haben und dann auch Heißhunger-Attacken hatten. Ausreichend Schlaf ist also auch wichtig, um nicht unnötig zuzunehmen.

 

Schlafphasen – welche gibt es?

Unser Schlaf besteht im Regelfall aus fünf Schlafphasen, die wir auch mehrfach während der Nacht durchlaufen können:

Schlafphase 1 – Non-REM-Phase (Einschlafphase)

So wird die Phase genannt, in der wir einschlafen und wenige Minuten danach. Der Körper entspannt sich und das Gehirn schwenkt in den Ruhemodus um. Muskelaktivitäten verlangsamen sich. In dieser Phase ist der Schlaf noch sehr leicht und eher oberflächlich. Dies führt auch dazu, dass man in der Schlafphase 1 schnell durch störende Geräusche oder Lichteffekte wieder wach wird.

Schlafphase 2 – Leichtschlafphase (immer noch: Non-REM-Phase)

Der menschliche Körper kommt nach der Einschlafphase noch weiter zur Ruhe, was sich auch daran ablesen lässt, dass sich Folgendes verlangsamt:

  • Puls / Herzfrequenz
  • Atmung
  • Körpertemperatur sinkt

Wenn ein Gesamt-Schlafzyklus in etwa 90 Minuten umfasst, werden davon meist 30 bis 60 Minuten für diese Schlafphase 2 verwendet. Der Schlaf in dieser Leichtschlafphase ist immer noch sehr oberflächlich und kann auch durch kleinere Geräusche oder Lichter zum Aufwachen führen.

Die Schlafphase 2 ist die Phase, in der das Gehirn anfängt, das am Tag Erlebte zu verarbeiten.

Schlafphasen 3 und 4 – Tiefschlafphase (immer noch: Non-REM-Phase)

Als erholsamste Schlafphase gilt die Tiefschlafphase, die sich an die Leichtschlafphase anschließt. Damit gilt sie auch als wichtigste Schlafphase – sowohl was die Psyche als auch die Physis betrifft. Die Tiefschlafphase wird meist unterteilt in zwei Unterphasen:

  • Schlafphase 3 mit mitteltiefem Schlaf
  • Schlafphase 4 mit sehr tiefem Schlaf

Der Schlaf ist dabei spätestens in Schlafphase 4 so fest, dass Schlafende nur schwer zu wecken sind. Kleinere Geräusche oder Lichteffekte führen nicht zum Aufwachen. In der Tiefschlafphase erleben Menschen auch die Phase der tiefsten körperlichen Entspannung. Dies ist gekennzeichnet durch:

  • Rhythmische Atmung
  • Minimale Hirnaktivitäten
  • So gut wie keine Muskelaktivitäten
  • Langsame Atemfrequenz
  • Langsame Herzfrequenz
  • Körpertemperatur ist noch niedrig

Wer in einer solchen Tiefschlafphase geweckt wird, ist zunächst wie benommen und kommt meist er langsam wieder in einen bewussten Körperzustand.

 

Schlafphase 5 – Traumschlaf und REM-Phase

Auf die Tiefschlafphase (3+4) folgt wieder eine Leichtschlafphase, die in die Traumschlaf-Phase (REM-Phase) übergeht. Weil es in dieser Phase häufig zu schnellen Augenbewegungen kommt, wird die Phase im Englischen mit REM bezeichnet. Dies steht für Rapid Eye Movement. In dieser REM-Phase träumt man besonders intensiv und häufig auch länger. Doch während dieser Traumphase kann man relativ leicht wieder aufgeweckt werden. Es ist eine Leichtschlafphase. Nach Meinung von Wissenschaftlern werden in dieser Phase vor allen Dingen emotionale Eindrücke verarbeitet. In der REM-Phase ist die Muskulatur völlig entspannt. Hirnfrequenz und Herzfrequenz nehmen in der REM-Phase deutlich zu, die Atmung wird schnell und flach.

 

Diese fünf Schlafphasen wiederholen sich mehrmals während des Schlafs. Während die Tiefschlafphase meist lang ist, ist die REM-Phase meist kurz. Dies gilt für die ersten Schlafzyklen des Schlafs. Das Verhältnis dreht sich dann während der Nacht um.

 

Krankheiten – Organe – akute Infekte - Medikamente

 

Als Ursache für Schlafstörungen können eine ganze Reihe von Faktoren ursächlich sein. Wer dauerhaft oder länger an Schlafstörungen leidet, sollte im Ausschlussverfahren auch solche Ursachen überprüfen.

Krankheiten, die Schlafstörungen verursachen können

Die meisten Schlafstörungen sind – neben Stress oder temporären Belastungsfaktoren – auf psychiatrische Erkrankungen zurückzuführen. Während bei Depressionen neben den typischen Einschlaf- und Durchschlafstörungen das frühe Aufwachen am Morgen typisch ist, findet man bei Angststörungen häufig deutliche Probleme beim Einschlafen.

Erhebliche Schlafstörungen können auch die folgenden neurologischen Erkrankungen verursachen:

  • Parkinson
  • MS – Multiple Sklerose
  • Gehirntumore
  • Schlaganfall
  • Epilepsie

Aber auch andere Erkrankungen können wesentlichen Einfluss auf das Schlafverhalten haben und zu Schlafstörungen führen. Allen voran seien genannt:

  • Krebs
  • Schilddrüsenkrankheiten
  • Nierenkrankheiten
  • Rheumatoide Arthritis

Natürlich beeinträchtigen auch alle Erkrankungen, die mit starken Schmerzen einhergehen, den Schlaf, vor allen Dingen das Einschlafvermögen.

Bevor man körperliche Leiden vermutet, sollte als erstes überprüft werden, ob nicht psychosoziale Probleme ursächlich für die Schlafstörungen sein können. Dies kann man meist am ersten Auftreten festmachen oder an bestimmten Ereignissen.

Wer gut schläft, lebt auch gesünder

 

Organe, die zu Schlafstörungen führen können

Gleich mehrere Organe im Körper können zu Schlafstörungen führen. Allen voran sei das Herz genannt. Bei Herzrhythmusstörungen werden z.B. bestimmte Stresshormone ausgeschüttet, die das Schlafen empfindlich stören können.

Herzmuskelschwäche führt oft zum Aufwachen durch Blutunterversorgung in den Gefäßen.

Bei einer Lungenentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung oder auch Bronchitis könnte durch Luftnot das Atmen so erschwert sein, dass man häufiger aufwacht, was zur Schlafstörung führt. Gleiches gilt für Asthma.

Auch der Magen sorgt häufig für Schlafstörungen, vor allen Dingen am Morgen. So kann es durch das Liegen zu einem Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre kommen. Morgens melden sich oft auch schlafstörend Magengeschwüre mit der meist empfindlichen Magenschleimhaut.

Akute Infekte als Ursache für Schlafstörungen

Wer einen akuten Infekt hat, leidet häufig auch unter einer Schlafstörung. Diese legt sich dann aber, wenn der Infekt überstanden ist und dauert selten länger als 1-2 Wochen. Infekte werden häufig auch von Fieber begleitet, was zu Schlafstörungen führen kann. Diese Schlafstörungen verschwinden aber mit dem Infekt von alleine wieder.

Medikamente als Ursache für Schlafstörungen

Neben Drogengebrauch und –missbrauch (auch Alkohol) können auch einige Medikamente zu Schlafstörungen führen.

Bekannt für Schlafstörungen sind vor allen Dingen:

  • Antidepressiva
  • Amphetamine
  • Methylphenidat (gegen ADHS)
  • Bestimmte Antibiotika
  • Betablocker
  • Hormone, z.B. für die Schilddrüse
  • Antibabypille
  • Asthmamittel mit dem Wirkstoff Theophyllin
  • Schmerzmittel, die Koffein enthalten

Wegen des nächtlich dann auftretenden Harndrangs können entwässernde Medikamente den Schlaf stören, vor allen Dingen, wenn sie abends eingenommen werden.

Nicht zuletzt führt auch die häufige Einnahme von Schlafmitteln zu Schlafstörungen, da der natürliche Schlafrhythmus gestört wird. Den Beipackzettel von Medikamenten zu lesen, ist oft schon hilfreich: Bei den Nebenwirkungen könnten Schlafstörungen aufgeführt sein.

 

Seelische Ursachen von Schlafstörungen – Stress

Wenn sich Gedanken wie in einem Karussell im Kopf drehen, ist Einschlafen oft schwierig. Seelische Belastungen sind genau wie Stress und Druck in Beruf oder Familie eine häufige Ursache für Schlafstörungen.

Ist Stress ein auslösender Faktor für die Schlafstörung muss man der Ursache auf den Grund gehen: Häufig sind es Konflikte in Beruf oder Partnerschaft. Fällt der auslösende Faktor wieder weg, sollten sich die Schlafstörungen auch wieder verflüchtigen. Oft bewegen sich Betroffene in einem Teufelskreis: Dadurch, dass sie nachts weniger oder schlecht schlafen, schlafen sie morgens länger oder tagsüber zusätzlich, was dann abends wieder zu weniger Schlafdruck führt. Als Ergebnis schläft man dann wieder schlecht ein.

Schlafstörungen durch Sorgen in Beruf oder Privatleben führen psychosozial verursacht immer nur zu vorrübergehenden Beeinträchtigungen des Schlafes. Hier muss man entweder die Ursache für den Stress beseitigen oder lernen, mit dem Stress anders umzugehen.

Klingt der Stressor ab, klingen auch die Schlafstörungen ab.

Schlafstörungen und psychische Probleme bedingen sich oft gegenseitig: Psychische Probleme führen häufig zu Schlafstörungen und ein gestörter Schlaf verstärkt die psychischen Probleme. Wer diesen Teufelskreis nicht selbst durchbrechen kann, muss sich Hilfe bei einem Psychiater oder Psychotherapeuten holen.

Ursache Nr. 1 für Schlafstörungen ist Stress im Beruf

Als Hauptursache für Schlafstörungen in Deutschland gilt Stress im Beruf, allerdings ist dies im Regelfall nur gelegentlich in besonders stressigen Phasen der Fall, sodass sich die Schlafstörungen nicht verfestigen und so zum Dauerproblem werden.

 

Wer sich noch Arbeit aus dem Büro mit nach Hause nimmt, muss sich nicht wundern, wenn er Schlafstörungen bekommt. Stress ist ein Hauptfaktor für die Schlafstörung.

Vor allen Dingen Berufstätige, die die Arbeit und Sorgen aus der Arbeit mit nach Hause nehmen, leiden häufig unter Schlafstörungen durch diesen Stress, weil die Betroffenen es oft völlig verlernt haben, abzuschalten. Die beruflichen Sorgen kreisen dann auch noch im Bett durch den Kopf.

Während Frauen nachts häufiger über Privates grübeln, gehen Männern nachts häufiger berufliche Aufgaben und Probleme durch den Kopf. Diese anpassungsbedingen psychoreaktiven Schlafstörungen sind meist harmlos.

Betroffene machen häufig ein etwaiges Schlafdefizit subjektiv für Minderleistungen und Müdigkeit verantwortlich, während die objektiven und effektiven Auswirkungen gar nicht so groß sind.

Wer dauerhaft durch Stress im Beruf Schlafstörungen hat, sollte daran arbeiten, weniger Arbeit im Kopf mit nach Hause zu nehmen und sich klarmachen, dass nur ein bestimmtes Pensum Arbeit in der Arbeitszeit zu erledigen ist und was nicht erledigt werden kann, wird später erledigt, - wenn es nicht delegiert werden kann. Tipps, wie man solche Schlafstörungen wieder loswird, gibt es z.B. hier.


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